Die klassische Psychoanalyse, die auf Sigmund Freud zurückgeht und vielfältig weiterentwickelt wurde, wird in der Regel im Liegen an mehreren Wochentagen durchgeführt.
Sie versucht, die/den PatientIn mit wenig Vorgaben zu einer Selbstreflexion anzuregen. Damit bekommt die/der PatientIn eine Möglichkeit, sich selbst abgerundeter und individueller wahrzunehmen - einschließlich der ungeliebten Seiten. Manche Haltung, die im Guten und im Schlechten zur Selbstverständlichkeit geworden ist, wird so "fragwürdig". Damit gehen auch liebgewordene Perspektiven auf die Welt verloren - was vorübergehend verunsichern kann. Deshalb ist es besonders wichtig, dass man vertrauensvoll miteinander arbeiten kann. Die Psychoanalyse ist eher für Menschen geeignet, bei denen das "alte Elend" immer wiederkehrt. Als Notfallmaßnahme ist sie weniger geeignet.
Aber nicht jede/jeder PatientIn kann mit jedem/jeder TherapeutIn sein für sie/ihn notwendiges "Vertrauensklima" herstellen. Wenn die Kontaktaufnahme gelingt, ist es nicht in 1. Linie entscheidend, um was für ein Krankheitsbild es sich handelt. Die Psychoanalyse kann angewandt werden bei ganz verschiedenen Symptomen, z.B. können Angst, Depressionen, Essstörungen, Missbrauchserfahrungen oder Krisen mit Selbstentfremdung im Vordergrund stehen. Beide, TherapeutIn und PatientIn, suchen nach Möglichkeiten, miteinander Wege aus den konventionellen Sichtweisen herauszufinden - z.B. durch die Analyse von Träumen, durch Hervorheben von ähnlichen Situationen im Leben, durch eine erlebnisnahe Begleitung der wiederkehrenden Konflikte. Alles darf dabei "zur Sprache kommen" - und das Sprechen miteinander wird in der Regel nicht durch Übungen oder andere Hilfsmittel unterstützt.
Die Psychoanalyse ist als "analytische Psychotherapie" Bestandteil der Kassenleistungen, soweit und solange ein seelische Krankheit vorliegt.
Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Ostwestfalen: http://www.ippo.org/
Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft: http://www.dpg-psa.de/
Deutsche Psychoanalytische Vereinigung: http://www.dpv-psa.de/
Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie: http://www.dgpt.de/